Pendulen dieser Art wurden im 19. Jahrhundert in Frankreich, speziell in Paris, in relativ großer Stückzahl angefertigt. Mit ausschlaggebend dafür war nicht nur die hohe Perfektion der französischen Bronzegießer, sondern auch die Verschuldung des Landes aufgrund einer jahrelang betriebenen Verschwendungssucht. Die daraus resultierende gezielte Industrieförderung begünstigte die Spezialisierung der Unternehmen auf Einzelteile und die beginnende Errichtung größerer Fabrikationsstätten, so dass neben Uhrmachern Emailleure, Bildhauer, Modelleure, Ziseleure und Vergolder an der Produktion einer Uhr beteiligt waren. Obwohl das Uhrwerk auf seiner Rückseite mit einem Stempel versehen ist, konnte bisher nicht geklärt werden, ob es sich um den Uhrmachernamen oder um die Verkäufersignatur handelt. Erschwerend kommt hinzu, dass Bronzefabrikanten Serienuhrwerke kauften, vereinzelt Teile austauschten und in ihre gefertigten Gehäuse einbauten. Dies ermöglichte andererseits natürlich eine Vielfalt an Modellen, da die Gehäuse, Ornamente und Figuren variabel zusammengesetzt werden konnten. Das thematische Motiv der Pendule reiht sich ein in die um 1820 wieder beliebt gewordenen romantisch-bukolischen Darstellungen. Schon im Hellenismus galt die Arbeit eines Hirten für die Städter als Idealberuf. Im 18. Jahrhundert wurde das Leben auf dem Land genauso idyllisiert, was sich durch bukolische Dichtungen (Wieland, Gellert, Goethe), Schäfereien (Gesellschaftsspiel), der Genremalerei (Fragonard, Greuze, Watteau) sowie kunsthandwerkliche Objekte (Plastik, Porzellan) nachweisen lässt. Der links stehende, flötenspielende Jüngling trägt einen auf die Antike bezugnehmenden Exomis (griechisches Gewand) und erinnert an die Plastik des Fauns von Praxiteles (Original im Louvre). Ihm gegenüber sind Attribute eines Schäfers (Hirtenhut, -stab) sowie ein Hund zu sehen. Auf dem Gehäuse liegen unter anderem eine Panflöte und eine Sackpfeife. Erstere nimmt Bezug auf den Hirtengo