Die Komposition des Bildes geht auf eine Zeichnung von Michelangelo zurück, mit dem der Manierist Venusti befreundet war. Er hat das Motiv mehrfach gemalt und jeweils leicht verändert. Das Thema der Heiligen Familie taucht in der italienischen Malerei zum ersten Mal bei Ambrogio Lorenzetti auf. In der Renaissance wurde dem Jesusknaben gern der kleine Johannes (der spätere Täufer) als Spielgefährte beigesellt. Hier erscheint der Knabe, Ruhe heischend, im Fellkostüm. Die elegante Maria hat die Heilige Schrift geöffnet und weist auf ihren Sohn. Sie trägt einen Cherubim im Haar wie einen Schmuck. Von rechts schaut Joseph nachdenklich auf den Schlafenden. Die Sanduhr in der Bank bedeutet die verrinnende Zeit und läßt keinen Zweifel daran, daß der Schlaf des Knaben bereits den Tod einschließt.