Im August des Jahres 1901 erhielt die Sternwarte ein ganz besonderes Inventarstück aus dem Nachlaß des Professors Karl Thomas (1809-1873) aus Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. Es handelte sich um die erste richtig belichtete photographische Aufnahme einer Sonnenkorona bei der totalen Sonnenfinsternis vom 28. Juli 1851. Der Mond verdeckte die Sonne von 15 Uhr 38 bis 17 Uhr 38, die totale Verfinsterung dauerte knapp 3 Minuten. Der Direktor der Königlichen Universitäts-Sternwarte zu Königsberg August Ludwig Busch (1804-1855) und der Observator in Christiania (heute: Oslo) Carl Frederic Fearnley (1818-1890), der sich als Gast an der Sternwarte zu Königsberg aufhielt, beobachteten die Finsternis von Rixhöft (heute: Rozewie) aus, einem Ort an der Ostseeküste in der Nähe des Punktes, »an welchem die Halbinsel Hela mit dem festen Lande zusammenhängt«. Fearnley und Busch gaben eine eindrucksvolle Schilderung ihrer Beobachtungen wieder: »Als der letzte Sonnenstrahl verschwunden war, und ich plötzlich im Fernrohre die ganze Glorie wahrnahm, zog ich nur ungern den Kopf davon weg, um die Sekunde zu notiren […]. In demselben Augenblick hörte man von der Gallerie des Leuchtthurms, wo sich mehrere Damen versammelt hatten, einen Ausruf: ,Ah! Die Sterne!’ Dadurch wurde ich veranlaßt mich einige Augenblicke umherzusehen […]«. Es bot sich »in der ganz unerwarteten Farbenpracht des Himmels ein überraschender Anblick dar, der mich unwiderstehlich hinzog, mehrere Sekunden hindurch mit bloßen Augen das nie Gesehene und nie Geahndete zu schauen. Große, mit dem Horizonte parallel laufende Strichwolken schienen sich mit dem Verschwinden des letzten Lichtfunkens plötzlich gebildet zu haben, die theils violett, theils braunröthlich gefärbt, einen Hintergrund zeigten, der im reinsten gesättigsten Gelb glänzte, und der ganzen Gegend eine Beleuchtung gaben, die weder mit der schönsten Morgen- noch Abenddämmerung einen Vergleich aushält«. Zum Schluß seines