Die Huldigung des ältesten Königs, er vor dem Christuskind niederkniet und seinen Fuß küßt, steht noch ganz in der Sieneser Bildtradition des 13. Jahrhunderts. Anders aber als in der Anbetungsszene von Guido da Siena ist de Erzählung hier durch zahlreiche Details ausgeschmückt. Hinter den in kostbare Gewänder gehüllten beiden jüngeren Königen schließt sich eine teilweise mit Schwertern bewaffnete Gefolgschaft an, darunter auch ein Schwarzafrikaner. Der byzantinischen Überlieferung folgend, findet die Geburt in einer Höhle statt. Aus ihr leuchtet der wegweisende Stern. Links und rechts von der Anbetungsszene stehen unter Rundbogen zwei Mönche in schwarzer Kutte. Der eine hält eine Lilie und ein Buch in den Händen, der zweite führt ehrfürchtig eine Hand vor die Brust und hat in der anderen ebenfalls ein Buch. Es handelt sich um Servitenmönche, die als Francesco Patrizi (gest. 1325) und Joachim Piccolomini (1272 - 1305) identifiziert werden können. Die Mönche leben nach den Regeln des Heiligen Augustinus. Beide hier dargestellten Mönche sind in S. Maria dei Servi in Siena beigesetzt. Dort befindet sich noch heute das Gemälde, das über der Altenburger Tafel angebracht war. Es handelt sich um die "Anbetung der Hirten", die in Stil und Maßen mit dem Fragment übereinstimmt.