Erst spät hat man das Gemälde "Morgennebel im Gebirge" Caspar David Friedrich, dem wichtigsten Maler der deutschen Romantik, zugeschrieben. Im Jahre 1941 war man bei Ordnungsarbeiten im Magazin des Schlosses Heidecksburg auf dieses Bild aufmerksam geworden, das im Inventar bis dahin unter dem Namen "Nebel im Schwarzatal" aufgeführt war. Die zunächst vorgenommenen stilkritischen Analysen machten es immer wahrscheinlicher, dass es sich bei diesem Gemälde um ein Werk Caspar David Friedrichs handelt. Nicht zuletzt stützten restauratorische Untersuchungen nach dem zweiten Weltkrieg die vorgenommene Zuschreibung. Schon im Jahre 1808 lieferte eine Mitteilung in der Zeitschrift "Prometheus" einen Hinweis auf das in der Heidecksburg verwahrte Gemälde. So beschrieb ein Besucher des Ateliers von Friedrich ein dort gesehenes Bild mit den Worten: "Ein mit Wolken umflorter und hoch in die Wolken ragender Berg, auf dessen höchstem Felsgipfel das Kreuz in blauer klarer Luft zu sehen ist". Die Mitteilung zeigte, dass Friedrich bereits im Jahre 1808 an dem Bild gearbeitet haben muss. Eine solch frühe Datierung wird nicht zuletzt durch die akribische Malweise und das "frische Kolorit" gestützt. Merkmale, die für Friedrichs malerisches Schaffen dieser Jahre typisch sind. Vor allem aber weist das Thema des Gemäldes auf die Ideen- und Gedankenwelt Friedrichs. Zwar beruhen die einzelnen Motive auf einer genauen Naturbeobachtung, dennoch ist mit der dargestellten Bergsilhouette kein konkreter Ort verbunden. Vielmehr handelt es sich um eine Vision, die vom tiefen religiösen Bewusstsein Friedrichs kündet. Der von Nebelfetzen umgebene Bergkegel tritt in seinem oberen Drittel immer deutlicher in Erscheinung. Die von Nebelschwaden eingehüllten Fichten und Kiefern lassen seine Kompaktheit ahnen. An der höchsten Stelle des Massivs - einem schroff aufragenden Fels, der von zwei Felsspitzen flankiert wird - ragt, kaum erkennbar, ein Kreuz in den blauen Himmel. Darüber ist der Nebel