Am 24.10.1875 in Bielefeld geboren, zieht die Familie nach dem Tod des Vaters 1888 nach München, wo Erich Kuithan nach dem Abitur die Zeichenschule von Ludwig Schmid-Reutte und Friedrich Fehr besucht und die menschliche Anatomie anhand ägyptischer und frühgriechischer Skulpturen studiert. Auf Empfehlung Ludwig Pallats wird er im Jahre 1903 an die neu zu gründende freie Zeichenschule nach Jena berufen und der Direktor der von der Carl-Zeiss-Stiftung errichteten Schule. Mit der Durchführung von Wand- und Deckenbildern, des Bühnenvorhangs und der Außenanlagen übernimmt er die künstlerische Ausgestaltung des Volkshauses. 1904 entwirft er das Warenzeichen von Zeiss und fertigt 1909/10 das großformatige Historienbild "Schiller auf dem Wege zu seiner Antrittsvorlesung in das Griesbachhaus am 26. Mai 1789" an. Während seiner Jenaer Zeit beteiligt er sich nicht nur an Ausstellungen des neu gegründeten Jenaer Kunstvereins, sondern engagiert sich auch in dessen Vorstand. Angeregt von den humanistischen Ideen Ernst Abbes, die sozialpolitische Reformen und das Auflösen erstarrter Konventionen nach sich zogen, schuf er idealistische Bilder von Menschen u. a. in Frühlingslandschaften, so auch in dem Ölgemälde "Der Frühling" von 1906...Eingebettet in einer weitläufigen Frühlingslandschaft fließt ein Fluß von Bäumen flankiert ruhig und s-förmig im Bildhintergrund. Den Horizont bildet eine blau überzogene Bergkette. Bis auf den wolkenverhangenen Himmel ist die Landschaft in hellen Pastelltönen wiedergegeben. Am linken Bildrand überspannt eine Holzbrücke den Fluß. Vor der Landschaftskulisse sind links zwei Frauengestalten schreitend in fast voller Bildhöhe zu sehen; rechts bückt sich eine weitere Frau in roséfarbenem Kleid, hinter der ein nacktes Kind steht, nach Frühlingsblumen. In der Bildmitte sitzt im grünen Gras ein zweites entkleidetes Kind. Die weibliche Figur mit dem entblößten Oberkörper hält die rechte Hand nachdenklich angewinkelt an den