Bergbau und metallverarbeitendes Handwerk spielten jahrhundertelang für die wirtschaftliche Entwicklung Thüringens eine wichtige Rolle. In Friedrichroda wurde seit 1538 Bergbau betrieben: auf Rot- und Brauneisenerz, Brauneisenstein, Kobalt und Gips. 1855 stellte die herzogliche Regierung die Förderung ein, Privatunternehmen betrieben jedoch die Gruben noch einige Jahrzehnte weiter. Die Tätigkeit unter Tage erforderte einerseits einfache, allerdings körperlich äußerst anstrengende Arbeiten, andererseits gab es viele Bereiche, in denen gewissermaßen Spezialberufe ausgeübt wurden. Ungeachtet dessen sahen sich die Bergleute stets als Schicksalsgemeinschaft und zur Solidarität untereinander verpflichtet. Dem entsprachen ihre Organisationsformen der Knappschaften und Bruderkassen. Zudem genossen die Bergleute wegen ihrer gefahrvollen wie wirtschaftlich nützlichen Tätigkeit hohe Achtung. Schon früh prägte sich ein spezifisches Standesbewußtsein aus. Ausdruck dafür sind die bergmännischen Paradeuniformen, die sich - allerdings behördlich angeordnet - an militärischen Vorbildern und Hierarchien orientierten. Auch der zylinderförmige Schachthut war (wie die meisten Uniformteile) ein rein repräsentatives Stück, was mit der Arbeitskleidung der Bergleute nichts zu tun hatte. Er wurde seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Mansfeld und im Erzgebirge, später im Thüringischen üblich. Schon der Stoff des Überzugs - wertvoller Atlas, Taft und gewöhnlicher Filz - sollte Rangunterschiede zeigen. Filzhüte mit Federbusch wurden zunächst den Offizianten (niederen Beamten) sowie Bergsängern und -musikanten zugestanden. In Friedrichroda durfte jeder Bergmann einen solch federgeschmückten Hut tragen.