Der Jenaer Kupferstecher und Hofmechaniker Schmidt fertigte eigens für die "Weiß- und Küchelbecker" seiner Heimatstadt eine Handwerkskundschaft an, die wohl die gelungenste Arbeit dieser Art für die Jenaer Gewerke ist. In einem klassizistischen Rahmen nimmt die Stadtansicht das obere Drittel der Urkunde ein. Vor einem breiten Repoussoir, in dem um das Wappen des ernestinischen Löwen, das der Erzengel Michael hält, Utensilien des Universitätslebens angeordnet sind, ist die Stadt weit in den Hintergrund gerückt. Trotzdem sind viele Gebäude erkennbar. So neben dem Neutor das Hellfeldsche Haus, dahinter Rathausdach und St.Michael, rechts das Saaltor und links Collegium, Johannistor und Garnisonkirche. [Birgitt Hellmann]
Radierung auf einer Handwerksurkunde der Jenaer Weiß- und Küchelbecker für Johann Gottfried Schneider vom 16.4.1810, bez. u.l.: "G. C. Schmidt del et sc. 1793", unter Ansicht: "Die Univers. Stadt Jena an der Saale.", Plattengröße: 32,6 x 36,8 cm
Kat. Hellmann 1992, Nr. 57