Unter pakhāl verstand man im Indien des 18. und 19. Jahrhunderts große Wasserschläuche, die aus der Haut von Ochsen genäht waren und die auch von solchen transportiert wurden. Ein pakhāl fasste bis zu 20 englische Gallonen, etwa 90 l. Da immer zwei pakhāl auf ein Tragtier geladen wurden, wurden also maximal etwa 180 l von einem Tier getragen. Der Mann, der für den Wassertransport verantwortlich war, wurde pakhāli oder pacauly genannt. Pacaulys bedienten in der Trockenzeit bedürftige Gemeinden und wurden auch von der Armee angestellt, um die Truppe mit Wasser zu versorgen. So weiß man, dass nach dem Handbuch der Armee ein Madras-Bataillon zehn Pacaulys anstellen sollte.
Der Pacauly auf unserem Bild, der ein Muslim ist, trägt den Einfüllbehälter in seiner Hand, der Stier trägt zwei Wasserschläuche, und die Frau trägt ein gefülltes Gefäß auf dem Kopf. Wie auf fast allen Bildern des Albums sind auch hier alle Akteure von ihrer Aufgabe beseelt und damit zufrieden. (Werner Kraus)