Im Gegensatz zu Jugendstilgefäßen bleibt Hartmut Bechmann der einfachen, klaren Form treu - er arbeitet mit hohen Becher, Schalen, Stangenvasen. Die Oberflächen der Objekte haben eine satinierte Optik, hervorgerufen durch die Technik der Entglasung. Entglasung ist ein Vorgang, bei dem Glas unterhalb des Transformationsbereichs auskristallisiert. Durch Ätzung (Mattätzung) kann ein vergleichbarer Effekt erzielt werden. Beginnt Hartmut Bechmann - sicher noch beeinflußt von Ilse Decho und Horst Michel - mit sehr farbigen Gläsern, nimmt die Farbexpressivität schon zum Ende der 70er Jahre ab. Im Gegensatz zur Herstellung von Jugendstilgefäßen arbeitet Hartmut Bechmann ausschließlich mit "heißen Techniken", um mattierte Effekte zu erzielen. Quantitativ betrachtet stellt der Anteil von lampengeblasenen Gläsern gegenüber denen in Hüttentechnik entstandenen den deutlich kleineren Teil des Gesamtwerks von Hartmut Bechmann dar.
[Text: Günter Schlüter & Antje Vanhoefen]
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