Das Bild zeigt das Dreschen des Reises, das Trennen des Kornes von den Spelzen und dessen vorübergehende Lagerung. Während im Vordergrund ein Bauer das Korn aus den Ähren schlägt, trennt links oben die Frau die Spreu vom Reis. Auf der zum Hügel aufgeschütteten Ernte sitzt ein Schreiber der Regierung und notiert die Menge des Reises, aus der dann der Anteil des Herrschers errechnet wird. Der Steuerschätzer wird von einem bewaffneten Soldaten begleitet, der seine Arbeit absichern soll. Wir sehen hier also zwei Bilder in einem: 1. die Einbringung der Ernte und 2. die staatliche Aneignung eines Teils der Produktion der Bauern. Beide Vorgänge sind als Idylle dargestellt, und der Soldat, der schelmisch hinter dem Reishügel hervorlugt, scheint auch nicht so richtig ernstgenommen werden zu wollen. Aber es handelt sich hier natürlich um die zwei wichtigsten Szenen des landwirtschaftlichen Jahres. Der Anstrengung des Dreschens für den Bauern wird die vollkommen unangestrengte Steuerschätzung gegenüber gestellt - der Härte des Einbringens der Ernte die Leichtigkeit des Verlustes eines Teils davon. (Werner Kraus)
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