Aufbau: Zweiteiliger Korpus in Brettbauweise, Schrank teilbar links neben der mittleren Türzarge. Profilierte Sockel- und Gesimsleisten mit Holznägeln am Korpus befestigt (Gesimsleiste ergänzt). Füße fehlen. Front durch drei Türzargen und zwei zwischenschlagende Türen in Brettbauweise geschlossen. Türen innen mit je zwei profilierten Gratleisten stabilisiert. Beide Türen mit kräftiger, profilierter Schlagleiste. Schrank wird optisch durch aufgesetzte plastische Elemente gegliedert. Auf den Türen je ein hochformatiger, achteckiger, aufgedoppelter, profilierter Leistenrahmen. Auf Sockelfries aufgedoppelter Querrahmen in gleicher Ausführung. Durchbrochen gearbeitete eiserne Schlüsselschilder auf jeder Tür.
Inneneinrichtung: Schrank wird am Deckbrett durch hölzernes Steckschloß zusammengehalten. An der Rückwand oben geteilte hölzerne Leiste mit fünf und sechs geschnitzten Haken sowie links und rechts an den Seitenbrettern hölzerne Halterung für eine zweite Hakenleiste. Türen an je zwei langen, eisernen Bändern aufgehängt, Tür links oben und unten mit je einem eisernen Riegel festgezogen, rechts ein zweitouriges Schloß.
Dekor: Schrank wurde mehrfach überstrichen, obere Bemalung wahrscheinlich vollständige einfache braune Holzlasur, ausgenommen der Binnenfelder auf den Türen. Über den Türen unter Holzlasur überstrichene Initialen und Datierung sichtbar: A B I/ 1797. Auf Türzargen braune Holzlasur, rechts oben durch Abnehmen der oberen Farbschicht ehemaliger grüner Grund sichtbar. Türen und Sockelleisten abgebeizt. Braune Schlagleisten und Leistenrahmen auf den Türen. In den Binnenfeldern der Türen sind auf dunkelgrünem Grund Allegorien auf einem rotbraunem Postament in den Farben Rot, Braun, Grün, Schwarz, Ocker dargestellt (rechte Seite: Person mit Palmwedel und Anker). Rechte Seitenwand Marmorimitation in Grüntönen, linke Seite fast vollständig mit Holzmalerei.
(Text: Iris Höfer)
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