Lorenzo Monaco ist in Florenz einer der wichtigsten Vertreter der internationalen Gotik, die sich um 1400 vielerorts in Europa, an Höfen wie in Stadtrepubliken, rasch ausgeweitet hatte. Diese Kunst betonte durch die Steigerung der Farbintensität und des Lichtes das Immaterielle, andererseits bereitete sie durch ihr Interesse an der Natur die Realistik der Frührenaissance vor. Der 1390 in das Kamaldulenserkloster Santa Maria degli Angeli in Florenz eingetretene Piero di Giovanni nahm dort den Namen Lorenzo an. Er war sowohl Buchmaler als auch Schöpfer von Tafelbildern und Fresken. Auf die Ordenstracht der Kamaldulenser nimmt das weiße Habit Benedikts (sonst schwarz) Bezug. Auf der anderen Seite ist der hl. Romuald, der Gründer der Kamaldulenser-Kongregation des Benediktinerordens dargestellt. Der hl. Franziskus kniet unter dem Kreuz. Die Andachtstafel, die vermutlich aus einem größeren Zusammenhang stammt, ist kostbar ausgeführt: Auf den Goldgrund ist ein Rahmen mit Arabeskenmuster gemalt, in den Grund wurden drei das Blut Christi auffangende Engel fein gezeichnet und punziert sowie mit rotem Lack koloriert, ein weiterer schwebt anbetend heran. Kurz nach 1396 verließ Lorenzo das Kloster und unterhielt eine Werkstatt in der Pfarrei von San Bartoto in Corso von Florenz. Zu seinen Auftraggebern zählten vor allem die Kamaldulenserklöster, so daß anzunehmen ist, daß der Maler seinen religiösen Status beibehielt.
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