museum-digitalthüringen
STRG + Y
de
Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt [EMV 7404]
Schützenkette (Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Schützenkette

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Vorläufer der Schützengilden (heute: Schützengesellschaften bzw. -vereine) und ihrer jahrhundertelang ausgetragenen Schießwettkämpfe sind vermutlich in den vor- und frühgeschichtlichen Bräuchen der sog. Gildschaften, Nachbarschaften oder Huden zu suchen. Die Mitglieder waren verwandtschaftlich oder rituell miteinander verbunden. Nach Jahrhunderten des Verbots und der Verdrängung durch die christliche Obrigkeit übernahmen Schützengilden ab dem 12. Jahrhundert ordnungs- und militärpolitische Funktionen in den Städten. Sie formierten sich nach dem Vorbild städtischer Handwerkerzünfte. Die Schützengilden besaßen eigene Fahnen, Kirchengeräte, Laden, Pokale, Gerätschaften für Beerdigungen und ein besonderes Kleinod - die sogenannte Königskette. Das Privileg, sie bei festlichen Anlässen anlegen zu dürfen, genoß einzig der Schützenkönig, also derjenige, der beim jährlichen Königsschießen den Schützenvogel abschoß oder mit dem Königsschuß auf die Scheibe als Sieger hervorging. Er genoß umfangreiche Vergünstigungen. Der Dreißigjährige Krieg führte zum allmählichen Niedergang des deutschen Schützenwesens. Um 1650 kam es jedoch überall zu Neubelebungen, so auch 1654 im Amt Mühlberg. Die Gemeinschaften konzentrierten sich seitdem immer mehr auf die Ausrichtung von Volksfesten. Die Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts verhalf dem Schützenwesen zu neuen - wenn auch aus heutiger Sicht fragwürdigen - Aufgaben. Auf Initiative Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha wurde 1861 der Deutsche Schützenbund gegründet. Seine Mitglieder begannen sich als "lebendige Zentren" für das erstrebte geeinte und starke deutsche Reich zu verstehen. Das "Dritte Reich" bescherte dem Deutschen Schützenbund schließlich Umbenennung und Zwangsauflösung. Die letzte Ergänzung der prachtvollen Mühlberger Königskette datiert aus dem Jahr 1938.

Material/Technik

Silberblech, teilweise vergoldet mit Quasten und Kordel

Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt

Objekt aus: Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt

Mit seinen überaus reichen Sammlungen v. a. zur ländlichen Sachkultur zählt das Museum für Thüringer Volkskunde zu den größten Volkskundemuseen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.