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Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Plastiksammlung [TLMH P 0045]
Amor als Nachtigallenfütterer (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
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Martin Gottlieb Klauer: Amor als Nachtigallenfütterer. 1796

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Beschreibung

Amor - griechisch Eros - die Personifizierung der Liebe und Freundschaft, der Begleiter der Venus sowie der Bezwinger der Götter, Menschen und Tiere - ist seit der Antike ein beliebtes Sujet der bildenden Kunst. Es ist daher nicht erstaunlich, daß er auf Gemälden, Grafiken oder als plastische Ausführung über die verschiedenen Kunststile hinweg in vielfacher Darstellung, teils als junger Mann, teils als Kind mit oder ohne Flügel und als verniedlichte Amorette, versehen mit den verschiedensten Attributen, zu finden ist. Oftmals wurde damit ein ikonographischer Bezug hergestellt. Dieses läßt sich auch für die Plastik des Amor als Nachtigallenfütterer annehmen. Die Nachtigall, besonders das Männchen, ist für ihren abwechslungsreichen, wohltönenden Gesang, den sie hauptsächlich während der Brutzeit den ganzen Tag über hervorbringt, bekannt. Amor als Vermittler von Liebesglück und -freuden, aber auch von Liebesschmerz und -verzweiflung ist dabei laut Mythologie nicht unwesentlich an der Nachkommenschaft von Mensch und Tier beteiligt. Die Statue des Nachtigallenfütterers gelangte in Zusammenhang mit der Umgestaltung einiger Räume der Heidecksburg im klassizistischen Stil sowie der Residenzgärten im Sinne des englischen Landschaftsgartens an den Rudolstädter Hof. Fürst Ludwig Friedrich II. (1767-1807) erwarb sie anhand einer Rechnung vom 26. Februar 1796 vom Weimarer Bildhauer Martin Gottlieb Klauer für 4 Reichstaler - ohne Emballage (Verpackung) und Transport. Der Fürst schätzte die Arbeiten von Klauer, einem gebürtigen Rudolstädter, der seit 1789 eine "Kunst-Backstein-Fabrik" betrieb. Über den ursprünglichen Standort der Statue läßt sich auch anhand verschiedener Inventare kein Nachweis finden. Da Klauer die Plastik in seinen Katalogen unter der Rubrik "Torevtica-Waare" anpreist, liegt die Vermutung nahe, daß "Amor, der eine Nachtigall füttert" während der Sommerzeit im Garten Aufstellung fand - vielleicht in unmittelbarer Nähe der zwei Nachtigallen, die sich Fürst Ludwig Friedrich II. zur Belustigung hielt. [Doreen Winker]

Material/Technik

Gebrannter Ton

Maße

69,5 x 28,8 x 47 cm, Plinthe: ca. 38 x 38 cm

Literatur

  • Lauterbach, Jeanette [Red.] (2003): Antlitz des Schönen: klassizistische Bildhauerkunst im Umkreis Goethes. Rudolstadt
  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
  • Winker, Doreen (2004): Die Antikensammlung am Rudolstädter Hof, in: Scheurmann, Konrad [Hrsg.], Neu entdeckt: Thüringen - Land der Residenzen; 2. Thüringer Landesausstellung Schloss Sondershausen, Katalog 2. Mainz, S. 107ff.
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Objekt aus: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

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