museum-digitalthüringen
STRG + Y
de
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Plastiksammlung [TLMH P 0036]
Friedrich Franz II. von Mecklenburg Schwerin  (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Jean Antoine Houdon: Friedrich Franz II. von Mecklenburg Schwerin. 1782

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Erbprinzenpaar von Mecklenburg-Schwerin
Am 9. Januar 1783 vermerkte Fürst Ludwig Günther II. von Schwarzburg-Rudolstadt (1708-1790) in seinem Tagebuch: "Es kahm den Nachmittag eine Estaffette [Nachricht], daß die Frau Schwester von der hiesigen Erbprintzeß, mit ihren Herrn den Erbprintz von Mecklenburg Schwerin, den 11. dieses alhier seyn wolten, wie sie es längst versprochen gehabt, sie haben vor den Jahr eine Reiße durch Holland nach Engeland, u. Franckreich gethan, u. kamen nun über Strasburg, Studcart [Stuttgart], Anspach [Ansbach] u. Coburg zurück, um wieder nach Schwerin zu gehen." Das Erbprinzenpaar traf jedoch wegen Hochwassers erst am 14. Januar für sechs Tage in Rudolstadt ein. Im Gepäck befanden sich die beiden von Houdon geschaffenen Porträtplastiken, die als Geschenk für die einzige Schwester der Schwerinerin, der Erbprinzessin Auguste Louise Friederike von Schwarzburg-Rudolstadt (1752-1805), bestimmt waren.
Houdon gilt als der bedeutendste französische Bildhauer des 18. Jahrhunderts. Obwohl noch den barocken Traditionen verhaftet, zeichnen sich seine Porträtplastiken schon durch einen Realismus aus, der nichts beschönigt. Neben den ausdruckslosen Gesichtszügen der beiden Dargestellten sei nur auf das verkrüppelte Ohr des Prinzen Friedrich Franz hingewiesen. Das Schweriner Paar ließ die Plastiken während ihres Aufenthaltes in Paris von Houdon anfertigen. Neben seinem Ruhm dürfte die Bekanntschaft der Prinzessin Louise mit dem Bildhauer dafür ausschlaggebend gewesen sein. Kannten sie sich doch von den 1771 und 1773 erfolgten Aufenthalten des Franzosen in Gotha, wo er über Aufträge verhandelte und Mitglieder des herzoglichen Hauses porträtierte. Abgesehen von der Ausführung ihrer eigenen Büsten (je ein Exemplar befindet sich noch in den Staatlichen Museen Schwerin) erwarb das Schweriner Erbprinzenpaar weitere Porträtplastiken bei Houdon für die eigene Sammlung. Die hier abgebildete Büste von Friedrich Franz II. von Mecklenburg Schwerin und die Büste der Louise von Mecklenburg-Schwerin, geb. Herzogin von Sachsen-Gotha (Inv.-Nr. P 37) sind die einzigen von Houdon geschaffenen Plastiken im Sammlungsbestand des Museums. Lediglich Abgüsse von Werken Houdons, die der Gothaer Bildhauer Friedrich Wilhelm Döll (1750-1816) ausführte, lassen sich noch in der Sammlung nachweisen. [Doreen Winker]

Material/Technik

Terrakotta, cremefarbiger Ölanstrich

Maße

69 x 48 x 17,5 cm, Durchmesser Sockel: 17,5 cm

Literatur

  • Berswordt-Wallrabe, Kornelia von (2000): Vermächtnis der Aufklärung: Jean-Baptiste Oudry; Jean-Antoine Houdon. Schwerin
  • Bückling, Maraike [Hrsg.] (2009): Jean-Antoine Houdon - Die sinnliche Skulptur. München
  • Fleischer, Horst (1996): Vom Leben in der Residenz: Rudolstadt 1646 - 1816. Rudolstadt
  • Lauterbach, Jeanette [Red.] (2003): Antlitz des Schönen: klassizistische Bildhauerkunst im Umkreis Goethes. Rudolstadt
  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
  • Pommeranz-Liedtke, Gerhard [Red.] (1955): Jean Antoine Houdon: Sein Werk in Deutschland. Berlin
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Objekt aus: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Die Heidecksburg in Rudolstadt gehört zu den prunkvollsten Barockschlössern Thüringens. Auf einem Bergsporn gelegen, erhebt sich das weithin...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.