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Lindenau-Museum Altenburg Frühe italienische Malerei [LMA Oe 090]
Piero di Giovanni, gen. Lorenzo Monaco: Flucht nach Ägypten [Oertel 90] (Lindenau-Museum Altenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Lindenau-Museum Altenburg / Bernd Sinterhauf (CC BY-NC-SA)
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Piero di Giovanni, gen. Don Lorenzo Monaco: Flucht nach Ägypten. Um 1405-10

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Beschreibung

Der in Siena geborene Meister ist einer der wichtigsten Vertreter des als Internationale Gotik oder Weicher Stil apostrophierten Kunstrichtung, die sich um 1400 vielerorts in Europa, an Höfen wie in Stadtrepubliken, rasch ausgeweitet hatte. Diese Kunst betonte durch die Steigerung der Farbintensität und des Lichtes das Immaterielle, andererseits bereitete sie durch ihr Interesse an der Natur die Realistik der Frührenaissance vor. Der 1390 in das Kamaldulenserkloster S. Maria degli Angeli in Florenz eingetretene Piero di Giovanni nahm dort den Namen Lorenzo an. Er war sowohl Buchmaler als auch Schöpfer von Tafelbildern und Fresken. Die "Flucht nach Ägypten" gehört zu einer Predella, von der sich drei weitere Teile erhalten haben: "Heimsuchung" uns "Anbetung der Könige" in den Courtauld Institute Galleries, London, und "Geburt Christi" im Metropolitan Museum of Art, New York. Es gab verschiedene Versuche, den Altar zu rekonstruieren, doch lassen sich die Predellentafeln weder der "Verkündigung" in der Academia in Florenz zuordnen noch dem Monte Olivieto Altar (ebenda) von 1407 - 10, zu dem sie stilistisch passen würden, der aber höchstwahrscheinlich niemals eine Predella besaß. Alle genannten Täfelchen haben die gotische Vierpaßrahmung, wie sie bei Lorenzo häufig vorkommt, in diesem Fall in einer querrechteckigen Variante. Das Bild gehört zu den schönsten der Sammlung: Auf höchst delikate Weise gibt der Künstler die Farben wieder, ein lyrischer, märchenhafter Grundton bestimmt die Darstellung. Lorenzo verbindet den Farbschmelz und die weichen, fließenden Linien der sienesischen Malerei mit der kraftvollen Plastizität der Figuren in der florentinischen. Ikonographisch besonders interessant ist die Gestalt des Joseph. Er führt Maria und das Kind aus der Gefahr heraus - selten wirkt er so dominant und aktiv. Nicht eindeutig bestimmbar sind die beiden Begleitpersonen. Vermutlich handelt es sich um die Hebammen Zelomi und Salome, die bei der Geburt Christi anwesend gewesen sein sollen.

Material/Technik

Tempera auf Pappelholz

Maße

20 x 32,3 cm

Literatur

  • Garnot, Nicolas Sainte Fare [Hrsg.] (2009): Frühe italienische Malerei: Meisterwerke aus dem Lindenau-Museum Altenburg. Stuttgart
  • Oertel, Robert (1961): Frühe italienische Malerei. Beschreibender Katalog der Gemälde. Berlin
  • Penndorf, Jutta; Reim, Susanne; Wodzicki, Angelika [Konz.] (1999): Bernhard August von Lindenau und seine Kunstsammlungen. München
  • Schweers, Hans F. (2008): Gemälde in Museen: Deutschland, Österreich, Schweiz Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. (5. Auflage). München
Hergestellt Hergestellt
1410
Lorenzo Monaco
Florenz
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1400
1399 1501
Lindenau-Museum Altenburg

Objekt aus: Lindenau-Museum Altenburg

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