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Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Gemäldesammlung [TLMH M 933]
Die Klosterruine Paulinzella (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
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August Wilhelm Julius Ahlborn: Die Klosterruine Paulinzella. 1824

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Beschreibung

Die Ruine der Klosterkirche erlangte um 1800 für die mit dem erwachenden Nationalgefühl verbundene romantische Hinwendung zur Vergangenheit besondere Bedeutung. Wilhelm von Humboldt, Charlotte von Lengefeldt, Friedrich Schiller, Friedrich Gentz, Ludwig Schadow, Friedrich Tieck und viele andere Gelehrte und Künstler statteten der Ruine im Rottenbachtal ihren Besuch ab. August Wilhelm Julius Ahlborn, der 1819 in die Berliner Kunstakademie eintrat, schloß sich der Schule von Wach an. Später wurde sein Schaffen maßgeblich durch die Landschaftsmalerei Friedrich Schinkels geprägt. Frühzeitig fand Ahlborn seine wichtigsten Landschaftsmotive in Italien. Mehrjährige Aufenthalte in diesem Land, verbunden mit zahlreichen Reisen, ließen Italien bald seine zweite Heimat werden. Seit 1847 wohnte Ahlborn bis zu seinem Tod in Rom und Assisi. Der Anschluss an die Nazarener (1830) und der Übertritt zum Katholizismus (1838) beeinflußten zunehmend sein Werk. Im Jahre 1829 wurde Ahlborn durch ein großformatiges Gemälde des Kolosseums in Rom berühmt, und in den darauffolgenden Jahren schuf er u.a. Bilder für das preußische Königshaus und den hohen preußischen Adel. Zu seinem Frühwerk gehört das Gemälde "Die Klosterruine Paulinzella". Entstanden nach einer Reise durch Thüringen, zeigt es sehr deutlich den Einfluss Friedrich Schinkels. Eingebettet in eine phantastische Landschaft stellt Ahlborn in einer minutiösen Malerei die Ruine der Klosterkirche dar. Der wiedergegebene Naturraum ist hierfür die stimmungsvoll-romantische Kulisse. Unter einem Laubbaum am rechten Bildrand hat sich eine Gruppe von Wanderern zur Rast niedergelassen. Die in "altdeutsche Tracht" Gekleideten, scheinen dem "genius loci" zu huldigen. Hinter ihnen schlängelt sich ein wild anmutender Bach zur Kirchenruine, deren quadergefügte Mauern von Büschen und Bäumen bewachsen sind. Ein Wald, in dem sich Hirten mit ihrer Herde aufhalten, liegt dem ruinösen Bauwerk gegenüber. Dazwischen öffnet sich der Blick zu einer im Dunst liegenden Bergkette. Ganz dem Geist der Romantik verpflichtet, wird für Ahlborn die Ruine der Klosterkirche zum Symbol der Vergänglichkeit, das erst in der mythisch-verklärend dargestellten Landschaft seine wahre Bedeutung erhält. [Lutz Unbehaun]
signiert und datiert: "Wilhelm Ahlborn 1824"
Provenienz: Ankauf 1996

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

86 x 111 cm

Literatur

  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
  • Meißner, Günter [Begr. und Mithrsg.] (1992): Saur - Allgemeines Künstlerlexikon, Band 1. München, Leipzig
  • Schweers, Hans F. (2008 ): Gemälde in Museen: Deutschland, Österreich, Schweiz Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. (5. Auflage). München
  • Unbehaun, Lutz (2007): Das Gemälde &quot;Klosterruine Paulinzella&quot;, in: Jahrbuch des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt. Rudolstadt, S. 124f.
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Objekt aus: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

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