Seit dem letzten Drittel des 17.Jahrhunderts wurde es allgemein üblich, auf den Arbeitsattestaten der wandernden Handwerksgesellen Ortsansichten als schmückendes Element zu verwenden. Für die Jenaer Zünfte sind acht verschiedene Stadtbilder nachweisbar (vgl. Kat. Hellmann (1992) Nr.19;32;33;41;48;57;64). Auf dem vorliegenden Blankett, das für alle Zünfte verwendet werden konnte, ist bereits das Siegel der Hutmacherinnung angebracht. Der in den Typendruck eingebrachte Holzschnitt zeigt einen wenig gelungenen Blick auf die Nordseite Jenas. Die Stadt ist sehr vereinfacht vor gewaltigen, unrealistischen Bergen abgebildet. Wie bei Junghanß (Kat. Hellmann (1992) Nr.19) ist sowohl die 1693 eingeweihte Johann-Georgs-Kirche und der bereits 1692 entfernte Weigelsche Himmelsglobus auf dem Schloß zu sehen. Vor der Stadtmauer sind deutlich die 1664 gepflanzten Linden erkennbar. Im Vordergrund links ist das 1671 fertiggestellte Ballhaus gut sichtbar eingeschnitten. [Birgitt Hellmann]
aus: Handwerksurkunde der Jenaer Hutmacherinnung, Künstler unbekannt
Kat. Hellmann 1992, Nr. 20
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