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Städtische Museen Jena, Stadtmuseum Sammlung Jenaer Stadtansichten [SMJ 1615a]
Jena von Osten [Hellmann 7] (Städtische Museen Jena, Stadtmuseum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Jena, Stadtmuseum (CC BY-NC-SA)
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Jena von Osten

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Beschreibung

Das 1623 von dem Frankfurter Verleger Eberhard Kieser herausgegebene "Politische Schatzkästlein" beinhaltete 52 Ortsbilder, die mit erzieherischen Sinnsprüchen und Emblemata versehen waren. Auf dem Blatt, das Jena im Hintergrund zeigt, ist am linken Bildrand ein hoher Turm einkomponiert, auf dem dichtgedrängt mehrere Personen stehen, die als "Collegium musicum" bezeichnet werden und mit verschiedenen Instrumenten musizieren. Es dürfte sich hierbei um die erste Darstellung der seit dem 16.Jahrhundert als Laienorchester auftretenden Vereinigung handeln, in dem Angehörige der Stadt und Universität zusammen musizierten. Am Turm lehnt eine Leiter, auf deren drei Sprossen die Kürzel des bereits über der Abbildung stehenden lateinischen Wahlspruches "INTEG:/VIRTUS/PIETAS" zu lesen sind. Diese Darstellung könnte man als Sinnbild der "Stufen zum Erfolg" interpretieren. Die Moralia unter der Abbildung nehmen keinen Bezug auf die darüberabgebildete Stadt. Die Gebäude Jenas sind leicht verändert nach Hogenberg radiert, sowohl das Schloß als auch der Kirchturm von St. Michael, die westliche Vorstadt und der Pulverturm sind phantasievoller ausgestattet worden und entsprechen nicht ihrer wirklichen zeitgenössischen Gestalt. Eine Unterscheidung zu den Blättern, die von Paul Fürst in einer gekürzten Neuausgabe unter dem Titel "Sciographia Cosmica. Daß ist: Newes Emblematisches Büchlei..." 1637 wiederverwendet wurden, ist relativ einfach: Fürst numerierte die Blätter, Jena ist von ihm am rechten oberen Bildrand mit "B2" bezeichnet versehen worden. In der oberen Bildmitte ist außerdem das Wappenschild der Landgrafschaft Thüringen mit dem nach rechts steigenden Löwen eingestochen worden, der Stadtname erhielt die ergänzende Bezeichnung "in Thüringen Univers" (Städtische Museen Jena, Inv.-Nr. 1615). Eine weitere unveränderte Ausgabe, die, außer der Titeländerung in "Sciagraphia" nur durch die schlechtere Druckqualität der Einzelblätter unterschieden werden kann, erschien 1678 durch Fürst’s Erben. Nach Bachmann wurden die Platten 1700 noch einmal von R. J. Helmer unter dem Titel "Politica-Politica..." wieder-verwendet - er bildete je zwei Stadtbilder übereinander ab. [Birgitt Hellmann]
aus: Meisner, Daniel: Thesaurus Philo-Politicus, Frankfurt am Main,1623, 1.Band, 1.Heft, Blatt 28 (nach Franz Hogenberg),
bez.: Bildüberschrift: "PIETATE, VIRTUTE AC INTEGRITATE", o. l. "COLLEGIUM PHILO-MUSICUM.", Bildmitte: "Jena", unter Bild:"Consilium sequere hoc, tales jungas tibi Amicos, Quos Pietas, Virtus, Integritasqe notant.", "Wiltu dir samlen gute Freundt, / So saml dir solche, die da seindt / Mit Gottsfurcht gadelt, mit Tugnt geziert, / Mit Auffrichtigkeit hrauss staffirt."
Maße der Druckplatte: 9,9 x 15,1 cm
Kat. Hellmann 1992, Nr. 7

Material/Technik

Radierung

Maße

7,1 x 14,4 cm

Literatur

  • Bachmann, Friedrich (1939, 1963): Die alten Städtebilder: ein Verzeichnis der graphischen Ortsansichten von Schedel bis Merian. Leipzig
  • Fauser, Alois (1978): Repertorium älterer Topographie: Druckgraphik von 1486 bis 1750. Wiesbaden
  • Hellmann, Birgitt (1992): Die Jenaer Stadtansichten bis 1880. Katalog aus den Sammlungen der Städtischen Museen Jena. Jena
Städtische Museen Jena, Stadtmuseum

Objekt aus: Städtische Museen Jena, Stadtmuseum

Das Jenaer Stadtmuseum befindet sich seit der Wiedereröffnung 1987 in der "Alten Göhre" am Markt, deren Name sich von ihrem letzten Besitzer, dem...

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