Der Begriff Chetti oder Chettiar hat in Indien eine Reihe von Bedeutungen. Zum einen bezeichnet er eine südindische Kaste und ist als Zusatzname weit verbreitet. Daneben versteht man schon seit langer Zeit unter Chettiar einen Händler der Sūdra-Kaste. Neben dem Handel pflegten diese Chettiars Geldgeschäfte und Geldwechsel.
Der Mann, der sehr einfach gekleidet ist, trägt eine Art von Stoffbeutel oder Sack in der linken Hand. Ob dieses Attribut ihn zum Geldwechsler macht, erscheint mir nicht zwingend. In einer Sammlung des Victoria & Albert Museums wird auf einer ähnlichen Darstellung der Mann als Bankier aus der Stadt Poovalur identifiziert, die 34 km nördlich von Tanjore liegt. Die Unterschrift auf unserem Blatt nennt diese Stadt irrtümlicher Weise Pooalore. Wir haben aber schon öfter feststellen müssen, dass die Texte nicht immer zutreffend sind, was auf eine Bearbeitung in England schließen lässt. Die Frau, die einen der sehr schönen malabarischen »tie and dye«-Saris trägt, hält als Attribut zwei Betelpfrieme, pan, in der Hand. (Werner Kraus)
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