Aufbau: Eintüriger Schrank in Brettbauweise mit abgeschrägten Kanten. Profiliertes Kranz- und gekehltes Fußgesims. Stand vorn auf zwei gequetschten Kugelfüßen, hinten auf quadratischen Füßen. Bretttür bündig in Frontrahmen eingelassen. Breite, wenig profilierter Schlagleiste deckt Schließfuge ab. Brettfläche von innen mit zwei Gratleisten verstärkt, außen durch zwei aufgesetzte hochrechteckige, profilierte Leistenrahmen gegliedert. An den Eckschrägen des Schrankes sind die Kanten der Front- und Seitenbretter profiliert, stehen leicht über und bilden eine zusätzliche Zierde. Eisernes, gesägtes Schlüsselschild.
Inneneinrichtung: Alte Einrichtung nicht mehr nachvollziehbar. An den Seitenwänden im oberen Bereich lediglich je eine schmale Nut vorhanden. Nachträglich drei Fachböden in voller Tiefe auf Leisten lose aufgelegt. Eisernes offenes Schrankschloß. Tür innen mit kurzen, eisernen Scharnierbändern angeschlagen.
Dekor: Dunkelgrüner Grund, Schrägen mit hellgrünem Grund. Schlagleiste, Leisten am Sockel, Gesims sowie die Leistenrahmen der Tür sind rotbraun gefaßt. Verwendete Farben der Blumenmalerei: Dunkelgrün, Rotbraun, Weiß, Blau und Ocker. Auf den Frontrahmenbrettern je zwei hochrechteckige, weiß gerahmte Felder, mit stilisierter Blumengirlande oben auf weißem, unten auf hellgrünem Grund. Unterhalb der Tür querrechteckiges, weiß gerahmtes Feld mit dreistengeligem Blumensproß auf rotbraunem Grund. Die abgeschrägten Ecken werden durch mehrfarbiges, schlangenlinienförmiges, senkrechtes Blumenband betont. Die Schlagleiste ist mit einer stilisierten Blumengirlande, die Türfelder mit stilisierten Buketts, oben auf weinrotem, unten auf grünem Grund verziert. Zwischen den Feldern weiße Kreis- und Sternformen. Inschrift auf der Tür: Habe deine Lust an den/ Herrn der Wierd dir geben/ Waß dein Hertz Wünschet/ Ano 1796. Auf den Seitenwänden Blumenbuketts in je zwei hochrechteckigen Feldern auf rotbraunem Grund. Felder mit schwarzem, doppelten Linienrahmen umgeben.
(Text: Iris Höfer)
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