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Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Kunsthandwerkliche Sammlungen [TLMH Mo 427]
Deutscher Sekretär (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
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Deutscher Sekretär. 1818

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Beschreibung

Der für den Rudolstädter Hof hergestellte Sekretär gehört in seiner schlichten formalen Gestaltung zu den hervorragendsten Zeugnissen der Möbelkunst dieser Zeit in Mitteldeutschland. Der Typus des Sekretärs, seit 1770 in Frankreich immer wieder nachgebaut, erfreute sich vor allem im ausgehenden 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in vielen europäischen Ländern großer Beliebtheit. Für alle derartigen Möbel ist stets dieselbe Grundform charakteristisch. Es handelt sich um einen hochformatigen Schreibschrank, dessen Unterteil Türen oder Schubladen besitzt. Der mittlere Teil wird von einer Klappe verschlossen, die im geöffneten Zustand als Schreibplatte dient. Im oberen Abschluss ist zumeist eine weitere Schublade angeordnet. Diesem standardisierten Aufbau folgt auch der Rudolstädter Sekretär. Sein glatter hochrechteckiger Korpus ruht mit seinem Sockel, der zugleich mit einer Schublade ausgestattet ist, direkt auf dem Boden. Das auf der Rahmenleiste aufsetzende zweitürige Unterteil mit drei dahinterliegenden Fächern wird von hochrechteckigen Rahmenpfosten betont, die mit feuervergoldeten Beschlägen geschmückt sind. Die darüber angeordnete Schreibplatte wird von massiven Säulchen aus Mahagoni gerahmt. Nur im geöffneten Zustand ist der reich ausgestattete Innenteil mit neun Laden und drehbarem Zylinder zu sehen, der mit feuervergoldeten Bronzen verziert ist. Durch das Bewegen eines Schubes wird eine Federspannung in Gang gesetzt, und über dem in der oberen Deckplatte eingebauten Zahnradmechanismus öffnet sich der Zylinder. Der über dem Mittelteil liegende Architrav hat eine an der Front durchgehende Schublade und schließt nach oben mit einem steigenden Karniesprofil. Wilhelm Adam Thierry (1761-1823), der die Entwürfe schuf, war zunächst als landgräflicher Zeichenmeister in Homburg tätig, studierte später bei Johann Weinbrenner und wurde schließlich 1810 als Baudirektor an den schwarzburgischen Hof nach Rudolstadt berufen. [Lutz Unbehaun]
signiert und datiert an den Rückwänden der höheren Schubladen hinter der Schreibplatte "angegeben von Wilh. Thierry Baudirektor, Gefertigt von Tischlermeister Wilh. Meinhard, C. Sempert, Hein. Somer aus Rudolstadt. Vollendet den 18. July 1818", links daneben: "Gürtlerarbeit von Wilh. Gruner u. Gottlob Falk Schlossermeister in Rudolstadt 1818"; Provenienz: Ankauf 1993

Material/Technik

Mahagoni furniert und poliert, Blindholz Kirsche, Deckplatte mit Pappel-Wurzelholz furniert, feuervergoldete Bronzebeschläge

Maße

161 x 93 x 60 cm

Literatur

  • Kreisel, Heinrich und Himmelheber, Georg (1968-1983): Die Kunst des deutschen Möbels: Möbel und Vertäfelungen des deutschen Sprachraums von den Anfängen bis zum Jugendstil. München
  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Objekt aus: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Die Heidecksburg in Rudolstadt gehört zu den prunkvollsten Barockschlössern Thüringens. Auf einem Bergsporn gelegen, erhebt sich das weithin...

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