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Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Schloßmuseum Ägyptensammlung [Ae 38]
Osirisstatuette (Stiftung Schloß Friedenstein Gotha CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha / Lutz Ebhardt (CC BY-NC-SA)
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Osirisstatuette

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Beschreibung

Osiris zählt zu den wichtigsten und ältesten Gottheiten des ägyptischen Pantheons, ebenso zu den bekanntesten. Ursprünglich galt er als Erd- und Fruchtbarkeitsgott, der ständiges Werden und Vergehen der Natur symbolisierte. Daneben verehrte man ihn als mythischen Urkönig und Herrschergott, der seine Macht von seinem Vater, dem Erdgott Geb, erhalten hatte. Zum umfangreichen Osirismythos, dessen Hauptelemente sich schon im Alten Reich herausbildeten und der über die Jahrtausende hinweg immer weiter ergänzt wurde, gibt es verschiedene Überlieferungen. Am bekanntesten ist die ausführliche Darstellung des griechischen Schriftstellers Plutarch (um 46-120 n. Chr.): Osiris regierte zu Urzeiten Ägypten, was den Neid seines Bruders Seth erweckte. Dieser tötete Osiris durch eine heimtückische List, zerstückelte dessen Leiche und verstreute die Körperteile über ganz Ägypten. Durch die Gemahlin und Schwester des Osiris, Isis, wurden die Leichenteile allerdings wieder geborgen. Ab dieser Stelle setzen verschiedene Mythenversionen ein. Eine von ihnen besagt, dass Isis jeden Körperteil dort, wo sie ihn fand, begrub. In einer anderen vereinigte sie die Körperteile wieder und umhüllte sie mit Binden (Mumifizierung). Durch die Fürsorge von Isis und der gemeinsamen Schwester Nephtys wurde der Leichnam des Osiris zu neuem Leben erweckt. Von ihrem wiederbelebten Gatten empfängt Isis den Sohn Harpokrates (»Horus, das Kind«). Dieser rächte später den Tod seines Vaters in langwierigen Kämpfen, die er gegen Seth austrug. Schließlich tötete er seinen Widersacher mit einem Speer. Osiris wurde durch ein Göttergericht zum Herrscher der Totenwelt ernannt, sein Sohn trat die Herrschaft auf Erden an. Seth stand dagegen als Gott des Chaos und der Verwirrung außerhalb des geordneten Universums. Bereits seit der 5. Dynastie (um 2450-2290 v. Chr.) wurde der tote König mit Osiris, der nachfolgende Herrscher mit dessen Sohn Horus gleichgesetzt. Vermutlich seit der 1. Zwischenzeit (2155-2040 v. Chr.) scheint in Folge einer Demokratisierung der Jenseitsvorstellungen die Auferstehung in Osirisgestalt für alle Verstorbenen möglich geworden zu sein. In klassischer Manier ist Osiris mit eng anliegendem Mumiengewand dargestellt, das nur die Hände freigibt. Diese halten die königlichen Herrscherinsignien Krummstab und Wedel. Die rechte Hand ist dabei über der linken auf die Brust gelegt. Auf dem Kopf trägt Osiris die hohe Atefkrone mit Uräusschlange, Widderhörnern und Straußenfedern. Das Kinn ziert der geflochtene, unten leicht eingerollte Götterbart. Armhaltung und Gewandgestaltung sprechen für eine unterägyptische Herkunft der Bronzestatuette. Typisch hierfür sind z.B. das am Rücken oberhalb der Schultern hochgezogene Mumientuch, das Halten der Insignien - Krummstab in der linken und Wedel in der rechten Hand - und die Anordnung der Hände zueinander. [Uta Wallenstein]

Material/Technik

Bronze,Vollguss

Maße

Höhe: 16,9 cm

Literatur

  • Bellstedt, Ronald [u. a.] (2007): Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha: Führer. München
  • Roeder, Günther (1956): Ägyptische Bronzefiguren [Textband; Tafelband]. Berlin
  • Wallenstein, Uta (1996): Ägyptische Sammlung [Schloßmuseum Gotha]. Gotha
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Schloßmuseum

Objekt aus: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Schloßmuseum

Schloss Friedenstein beherbergt seit 1949 das Gothaer Schlossmuseum. Den Grundstock für die heutigen Sammlungen bilden die reichen Bestände des...

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