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Alte Synagoge Erfurt

Über das Museum

Die Alte Synagoge ist die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Mitteleuropas. Ihre ältesten Mauerteile reichen in das 11. Jahrhundert zurück. 1349 wurde während eines Pogroms die jüdische Gemeinde in Erfurt vollständig ausgelöscht. Jüdisches Eigentum wurde Besitz des Erfurter Stadtrates. Dieser verkaufte die Synagoge an einen Kaufmann, der sie in ein Lagerhaus umbaute. Ab dem 19. Jahrhundert war ein Tanzhaus und eine Gaststätte in ihr untergebracht. In den letzten Jahren wiederentdeckt, beherbergt die Alte Synagoge seit 2009 ein außergewöhnliches Museum, das die Geschichte und Kultur von Juden im mittelalterlichen Erfurt dokumentiert.

Im Erdgeschoss des Museums wird die Bau- und Nutzungsgeschichte der Synagoge aufgezeigt. Erhaltene Reste eines Lesepults - der Bima - und ein umlaufendes Lichtergesims weisen auf die einstige Nutzung des Gebäudes als Synagoge hin.

Im Keller des Museums wird der Erfurter Schatz ausgestellt. Ein jüdischer Händler hatte während des Pogroms sein Hab und Gut vergraben. Erst 1998 wurde dieser Gold- und Silberfund bei Bauarbeiten in der Michaelisstraße geborgen.

Die hebräischen Handschriften der ersten jüdischen Gemeinde Erfurts sind zudem Thema der Ausstellung. Eine mittelalterliche Tora und eine hebräische Bibel aus der Erfurter Gemeinde werden als Faksimile präsentiert. Der originale Bucheinband der Erfurter Bibel 1, Band 2 zeigt die Pracht und das Alter der hebräischen Handschriften. Die Erfurter Hebräischen Handschriften gelangten während des Pogroms in Besitz des Stadtrates und kamen auf Umwegen in die heutige Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.
Zur Alten Synagoge gehört die mittelalterliche Mikwe, ein rituelles Tauchbad. Diese wurde 2007 bei Grabungsarbeiten entdeckt.

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