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Wartburg-Stiftung

Über das Museum

Die Kunstsammlung der Wartburg
Die Wartburgsammlung hat ihren Ursprung in der Romantik. Schon ab 1750 häufen sich ›wartburgbezogene‹ Werke und ziehen immer engere Kreise um den zu dieser Zeit formulierten, zunächst jedoch folgenlosen Vorsatz der weimarischen Landesregierung, die Wartburg möge als »Denkmal des Altertums fernerhin conservieret« werden. Im Gegenteil ging ihrer Wiedergeburt gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein dramatischer Verfall voraus. Bergfried, Bollwerk, Wirtschaftsgebäude und Wehrmauern, unter anderem auch von Johann Wolfgang von Goethe zeichnerisch festgehalten, stürzten ein oder wurden abgerissen. Der Plan des Dichterfürsten ein kulturhistorisches Museum einzurichten, verlief nach 1815 im Sande. Andererseits waren seit 1801 die spektakulärsten Bestände der Weimarer Rüstsammlung im Zeughaus der Wartburg untergebracht worden und hingen im Landgrafenzimmer des Palas spätestens seit 1804 Fürstenporträts und Landschaftsgemälde aus der Eisenacher Residenz. Doch erst nach Goethes Tod verortete das großherzogliche Haus die kulturellen Wurzeln von Weimars "goldener Zeit" auf der geschichtsträchtigen Burg der Vorfahren und schickte sich ab 1838 an, die gesamte Anlage zu erneuern und auszustatten. Großfürstin Maria Pawlowna (1786-1859) und ihr Sohn, der spätere Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818-1901) legten den Grundstock für eine europäisch geprägte Kunstkammer, deren Sammlungsschwerpunkte sich bis heute an den wichtigsten historischen und architekturgeschichtlichen Epochen der Wartburg orientieren: Hoch- und Spätmittelalter, frühere Neuzeit und Kunst des 19. Jahrhunderts.
Da sich aus früherer Zeit bis auf die Ausstattung der Lutherstube, die bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert Ziel zahlreicher ›Pilger‹ war, weder eine Ahnengalerie, noch Teppiche oder Mobiliar erhalten haben, begann man, Kunst und Kunsthandwerk zu sammeln. Fündig wurde man auf Kirchenböden, in verfallenen Schlössern und Herrensitzen, brachte Objekte aus Weimar, rief die Bevölkerung zu Spenden auf und erwarb bedeutende Stücke im Kunsthandel. Erklärtes Ziel war die Schaffung einer Synthese aus großherzoglicher Wohnung und deutschem Museum. Die 1922 gegründete Wartburg-Stiftung konnte die Sammlung ergänzen, u. a. durch Tafelbilder der Cranach-Werkstatt, ein Exemplar der 1541 erschienen Luther-Bibel aus dem Besitz des Reformators, Gemälde, Plastiken, Münzen und kunsthandwerkliche Gegenstände. Sie umfasst heute etwa 9000 Objekte.

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